Abenteuer Antiquariat (Folge IV)

Wie kommt die Solander-Box zu ihrem Namen? 

Ein schönes Bild braucht einen entsprechenden Rahmen. Bei Büchern ist es ähnlich, denn der Schutzumschlag ist vergänglich.

Für die Aufbewahrung von Büchern außerhalb des heimatlichen Regals und zu ihrer sach- und fachgerechten Archivierung gibt es entsprechende Lagermöglichkeiten. Eine technisch anspruchsvolle und ästhetisch ansprechende Variante ist die sog. Solander-Box. Dabei handelt es sich um eine vierseitige Kiste mit einer stabilen Überschlagdecke, ursprünglich in leichtem Holz gearbeitet und mit Stoff, oder in edler Form, mit feinem Ziegenleder verkleidet. Als Vorteil lässt sich der Boxendeckel plan ablegen (siehe Foto), in geschlossener Form wird das Buch ohne Druck auf den Buchrücken gelagert. Heute wird die Solander-Box gerne im Buchhandel zu Präsentationszwecken verwendet.

Der weitgereiste schwedische Botaniker und Weltumsegler Daniel Charles Solander (1733-1782) betreute die auf der Forschungsreise von James Cook gesammelten Exponate in der Bibliothek des neu gegründeten British Museum von 1763 bis 1782. Anwendungsnah entwickelte er eine pfiffige Lösung, denn richtig konstruiert, erweist sich die Solander-Box als nahezu staub- und weitgehend wasserdicht, somit hervorragend zur Langzeitarchivierung geeignet. In vereinfachter Form wird sie heutzutage aus stabilem Papierkarton in säure- und lignin-freier Ausführung maßangefertigt, wenn kostbare Bücher zusätzlichen Schutz benötigen.

Als Beispiel eines unserer Bücher in werksseitiger Aufbewahrung.